Sonntag, 16.05.
Dienstag, 18.05.
Mittwoch, 19.05.
Freitag, 21.05.
Sonntag, 23.05.
Montag, 24.05.
Dienstag, 25.05.
Sonntag, 30.05.
Montag, 31.05. **
Dienstag, 01.06.
Mittwoch, 19. Mai

Die Dryline im Panhandle, die Warmfront nördlich der I-40 und dazwischen massive CAPE-Werte, sowie vielversprechende Feuchteflusskonvergenz nährten die Hoffnung auf vermeintlich pittoreskes Gewölk am heutigen Tag. Außerdem lag unser Zielgebiet günstig im divergenten linken Exit des Jets. Leichte Trübung erfuhr unsere Vorfreude lediglich durch die Heraufstufung der heutigen Gewitterlage von einem MDT auf ein High Risk durch das SPC, da durch die gewaltige bodennahe Scherung und die hohen Taupunkte südlich der Warmfront das Tornadorisiko auf 30% taxiert wurde. Unsere diffuse Sorge resultierte aus der Erinnerung an vergangene High-Risk-Tage an denen oft nur mäßig-fotogene Superzellen aufs Zelluloid gebannt wurden. Zumal das Risiko bestand, dass sich der Fokus der Ereignisse ins östliche Oklahoma (Chasers Nightmare) verlagern würde.

Wir suchten unseren ersten Spot in Chickasha auf, von wo aus wir uns nach kurzem Essenfassen und Internetcheck nach El Reno aufmachten. Gegen 15 Uhr löste dann die erste Zelle an der Dryline in Westoklahoma aus, die wir vorerst noch ignorierten, da wir weitere Zellen in unserer näheren Umgebung erwarteten. Nach einer Stunde Warten war endlich eine Zelle nördlich von uns auszumachen.

Wir näherten uns von Süden der Rückseite der Zelle, die uns allerdings nicht im Geringsten beeindruckte. Das abstoßende Hinterteil bewegte uns dazu nun doch auf die Zelle an der Dryline zuzusteuern, die sich rasch von Westen näherte. Wir fuhren also nach Watonga, wobei sich lange Zeit Enttäuschung breit machte, da die Sicht durch niedriges Gewölk verbaut war und der Teil der zu sehen war auch nicht gerade durch Struktur beeindruckte. Zudem war es schwierig eine Internetverbindung zu bekommen, so dass man das Potenzial des Gebildes auch nicht anhand von Satelliten- und Radarbildern beurteilen konnte. Kurz machte sich Hoffnung breit, als in Watonga endlich die Basis zu erkennen war.

Wir fuhren also rasch nach Norden, um näher an den Südostrand zu kommen. Allerdings machte uns der RFD einen Strich durch die Rechnung, der sich zügig um den Aufwind wickelte und uns voll zu erwischen drohte. Wir waren gezwungen sofort Richtung Osten auf eine Mudroad abzubiegen. Das Risiko war im Vergleich mit dem grünlich schimmernden Hagelschaft direkt nördlich von uns zu vertreten, da es gerade erst angefangen hatte mäßig zu regnen. Mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit flüchteten wir im Walter-Röhrl-Stil und erreichten schließlich eine asphaltierte Straße die uns nun wieder ein Stück nach Süden beförderte.

Im Folgenden stießen wir während unserer Fahrt weiter nach Osten wieder auf eine beachtliche Chaser-Konvergenz, die uns teilweise stark am Fortkommen hinderte. Nach einigen Foto-Stopps entschieden wir uns in Guthrie nach Süden aus der Chaser-Kolonne abzubiegen und uns der neu entstandenen Zelle im Süden anzunehmen.

Hier war die Sicht oft durch hügeliges Gelände und Wald beeinträchtigt. Wir befanden uns nun schon östlich von der I-35 in einem Gebiet, dass nicht besonders chaserfreundlich ist. Außer starkem Hagel und nem Böenkragen war hier allerdings nicht mehr viel Struktur erkennbar, weshalb wir uns entschlossen auf dem I-35 direkt nach Süden zu fahren, um uns die hübsche Rückseite der Superzelle über Norman anzuschauen. Der sehr lebhafte Aufwindturm wurde langsam vom RFD verdeckt, so dass wir uns südlich von Norman dazu entschieden, das Gewitter ziehen zu lassen und den erfreulich kurzen Heimweg anzutreten.

Etliches Laub und Pfützen bedeckten die Straße. Was für ein Tag - High Risk eben.